2. Virtuelle Ausstellungsführung: Donnerstag 18.03., 19:00 mit Prof.Dr. Clarita Müller-Plantenberg

Flüsse und Wald sind die Heimat indigener Gemeinschaften, die die Vielfalt der Flora und Fauna für Ernährung, Medizin, Kleidung und Wohnung nutzen. Ihre Kinder lernen von klein auf zu fischen und im Waldgarten zu helfen. Kulturzentren und Bildungsprogramme ihrer Organisationen sprießen aus dem Boden, um die Werte ihres ganzheitlichen Weltbildes, ihre Kosmologie im jahreszeitlichen Zyklus und die Anpassung an den Raum ihrer Territorien zu vermitteln, damit Böden, Gewässer und Klima erhalten bleiben und so ihr gemeinschaftliches Leben im Wald eine Zukunft hat.

Der Druck auf den Wald steigt durch Interessen des Weltmarkts: Bergbauprojekte, der Aufstau von Flüssen zur Energiegewinnung für die Verarbeitung der Rohstoffe, das Eindringen von Holzhändlern auf indigene Territorien, die Ausbreitung der Rinderweidewirtschaft sowie die Ausdehnung von Monokulturen wie Ölpalmenplantagen und Soja-Anbau auf Kosten des Waldes sind an der Tagesordnung – insbesondere nach der Wahl des neuen Präsidenten in Brasilien.


Cacique Sawre Muybu (c) Marco Motta

Indigene Völker haben nach der brasilianischen Verfassung von 1988 Recht auf Territorien. Dieses Recht ist auch in der Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation verankert. Das ist ein wirksames Instrument für den Schutz der bedrohten indigenen Völker. Neben Indigenen Völkern leben viele andere Gemeinschaften im Wald, die als „Wächter des Waldes“ bezeichnet werden, so die Kautschuk-Sammler, Flussanwohner, Nachfahren der entflohenen Sklaven (Quilombolas) und Fischer. Sie alle sind bedroht. Ihre Rechte werden missachtet. Großprojekte führen zu Vergiftung, Vertreibung, Tod. Der Schutz des Waldes ist nicht gewährleistet. Das Klima verändert sich und mit ihm der jahreszeitliche Rhythmus.

Was haben Menschenrechte, Klima und Vielfalt miteinander zu tun? Anhand der ausgestellten Tafeln wird Prof. Müller-Plantenberg dieses lebenswichtige Thema unserer Generation erörtern.

Anmeldung: amazonien-friedenau(ät)mail.de

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